Zwillingsfigur "mpundu"
Galerie Fred & Jens Jahn, Munich, Germany
German Private Collection (1984)
Lempertz, Brussels, 22 January 2013, Lot 163
Beschreibung
Holz, Kaolin, Sockel
Eine vergleichbare Figur findet sich in den Beständen des Völkerkundemuseums Berlin und wurde von Lt. Glauning, um 1900 bei Moliro gesammelt. Eine weitere im Royal Museum of Central Africa, Tervuren, Belgien und eine im Musée de l’ Homme, Paris (vgl. Roberts, 1985, No. 189, No. 190 und No. 193)
Bei den Tabwa gelten Zwillinge als seltene und besondere Wesen, die auf die Erde geschickt werden, um den Frieden zwischen Mensch und Natur zu erhalten. Verstirbt ein Zwilling im Säuglingsalter, dann wird ihm/ ihr zu Gedenken eine solche Holzfigur “mpundu” geschnitzt.
Die Tabwa betrauern verstorbene Zwillinge nicht, denn sie glauben daß sie “heimgekehrt” sind. Sie sorgen mit Liebe und Respekt für die Figuren und wenn das überlebende Zwillingskind alt genug ist, wird ihm die Sorgfaltspflicht übertragen, womit signalisiert werden soll, daß die enge Bindung zwischen Zwillingen selbst den Tod überdauert.