Zeremoniallöffel "wa ke mia" oder "wunkirmian" · Côte d'Ivoire, Dan · ID: 3048623
Beschreibung
Holz, Sockel
Von den großen Zeremoniallöffeln der Dan sind zwei Typen bekannt. Bei dem einen wird der Griff von einem menschlichen Kopf bekrönt, der andere ist in Form einer stilisierten menschlichen Figur gestaltet: der Griff besteht aus einem Paar menschlicher Beine, gefolgt von einem schlanken Korpus und der Löffelschale als Kopf.
Bei vorliegendem seltenen Exemplar ist der Griff in Form eines vollständigen menschlichen Körpers ausgeschnitzt, auch die Arme sind ausformuliert und neben dem Körper nach oben abgewinkelt.
Ein vergleichbarer Löffel aus den Sammlungen des Royal Museum for Central Africa, Tervuren abgebildet bei Wassing, 1977, S. 90, ill. 56. Zwei weitere Exemplare, allerdings mit “hängenden” Armen publiziert bei Dapper, 1991, S. 85 ff.
Als Zeichen der Würde der “wunkirle” - der gastfreundlichsten Frau im Dorf oder in der Nachbarschaft - ist der zeremonielle “wa ke mia” - Löffel ein Symbol für ihre Großzügigkeit und ihre Talente. Während der “Verdienstfeste” tanzen die ausgewählten Frauen aus jedem Viertel und präsentieren ihre mit Reis gefüllten Löffel, wobei sie sich an Großzügigkeit gegenseitig zu überbieten suchten.
Vergleichsliteratur
Wassing, René S., Die Kunst des Schwarzen Afrika, Fribourg 1977, p. 90, ill. 56 Musée Dapper, "Cuillers sculptures", Paris 1991, p. 85 ff. Himmelheber, Hans, Negerkunst und Negerkünstler, Würzburg 1960, p. 164