Zeremonialgabel
German Private Collection, Munich
Beschreibung
Holz, alter Sammlungsaufkleber “Fiji 87”
Diese Gabeln wurden von Personen benutzt, die als lebende Abbilder von Göttern galten und daher nicht mit Nahrung in Berührung kommen durften. Diese Männer wurden oft von Dienern gefüttert, die ihnen geweihtes Fleisch so vorsichtig in den Mund legten, dass es nicht mit den Lippen in Kontakt kam.
Die Zeremonialgabeln waren für das gemeine Volk tabu, weil sie mit geweihten Fingern in Berührung gekommen waren; sie wurden als heilige Reliquien im “bure kalou”, dem Geisterhaus, aufbewahrt (nach Kaeppler, S. 225).
In früheren Zeiten oft als “Kannibalengabeln” bezeichnet, sollen sie angeblich von Priestern oder Häuptlingen beim Verzehr von Menschenfleisch verwendet worden sein.