Zauberfigur "nkisi" / "nkishi"
Erwin & Susanne Melchardt, Vienna, Austria
Beschreibung
Holz, Glasperlen, Messingnägel, Sockel
Die Figur zeigt eine schwarze, stellenweise stark schwitzende Opferpatina. Die magische Ladung im Bauch ist erhalten geblieben und sie trägt noch einige der Paraphernalien um den Hals, mit denen sie einst von dem rituellen Spezialisten “nganga” bestückt wurde (Tierhorn, Nuss, Knochenstücke).
Solch kleine “mankisi” gehörten Einzelpersonen oder höchstens einer Familie und dienten zur Erfüllung persönlicher Belange (Kindersegen, gute Ernte, Jagderfolg, Schutz vor Hexen oder Blitzeinschlag). Um ihre Unterstützung zu erlangen wurden die Figuren mit magischen Wirkstoffen “bijimba” aufgeladen, die vom Zauberpriester “nganga” entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen zusammengestellt wurden.
Sobald eine Figur als nicht mehr wirksam erachtet wurde, wurde sie entsorgt. Oft wurde die magische Ladung von dem rituellen Spezialisten entfernt und zerstört. Übrig blieb nur die “nackte” Figur, die nun für die Songe keinerlei Wert mehr hatte, da sie keinen funktionalen Zweck mehr erfüllte.