Zauberfigur "nkisi nduda"
Beschreibung
Holz, braune Patina, Kaolin, Tukula, Stoff, Spiegelglas, Pflanzenfaser, mit Spiegelglas und tonartiger Masse verschlossenes Behältnis zur Aufnahme magischer Substanzen vor dem Leib, weitere magische Pakete am Kopf (verborgen unter Stoffkrempe und Federschmuck), am Hals (in Stoff eingebunden) und an der Kehrseite der Figur (in Pflanzenfasergeflecht eingefügt), verglaste Augen mit aufgemalten Pupillen, min. best., Risse, Sockel.
Ein “nkisi”-Objekt ist ein “Behälter” für tierische, pflanzliche oder mineralische Materialien (= Medizin: “bilongo”). Diese werden entsprechend den Belangen des “Bittstellers” vom Medizinmann “nganga” zusammengestellt. In vielen “minkisi”(Pl.) sind beispielsweise die Blätter der “lusakasaka”-Pflanze beinhaltet, sie haben schützende Funktion. Ein einziger Samen der “luzibu”-Pflanze soll Angelegenheiten öffnen/aufklären die verhüllt/verborgen sind. “Kalazima” (Kohle) soll bewirken, dass Bösewichte “gepeinigt” werden. Immer beinhaltet ist weiße Tonerde “pemba”, um die stets gegenwärtigen Geister aus dem Reich der Toten zu repräsentieren. Die meisten Ingredienzen werden zu feinem Pulver zermahlen. Außer der individuellen Ladung gehörten zur ganzheitlichen Wirkung eines “nkisi” bestimmte Gesänge, Beschwörungen und Verhaltensmaßregeln, die vom Medizinmann “nganga” und den Auftraggebern des Rituals streng eingehalten werden mussten, ansonsten wäre die Figur machtlos gewesen.
Vergleichsliteratur
Lecomte, Alain et. al., Bakongo, Le Fétiches, Paris 2016, p. 371Publikationen
Corporacion Cultural de las Condes (ed.), Africa, Santiago 2005, p. 18, ill. 80AHDRC: 0019194