Zauberfigur "nkisi" gegen Pocken
Paul & Ursula Seiler, Basel, Switzerland
Swiss Private Collection
Adrian Schlag, Brussels, Belgium
Jacques Germain, Montreal, Canada
Beschreibung
Holz, dunkelbraune Patina, Augen mit Kaurimuscheleinlage, Fußringe aus Metall, der Körper stellenweise dicht mit Metallstiften beschlagen, zylinderförmige Metallhülsen an Kopf und Bauch, sowie Bohrlöcher in den Ohren zur Aufnahme magischer Substanzen “bishimba” dienend, min. best., Risse, Fehlstellen (beide Fersen);
kleinere “nkisi”-Figuren, wie vorliegende, wurden für den privaten Gebrauch gemacht. Sie wurden durch entsprechende Beigaben des Medizinmannes “nganga” individuell abgestimmt auf den Bedarf des Auftraggebers. Diese Figuren wurden im Haus ihres Besitzers aufbewahrt und wurden mit Opfern und Gebeten bedacht, um die Ahnen zur Hilfeleistung zu bewegen. Die Metallstifte mit denen vorliegende Figur beschlagen ist, sollen als Schutz gegen die Pocken gegolten haben, deren epidemisches Auftreten zwischen 1920 und 1930 der Hexerei zugeschrieben wurde. Die magischen Substanzen, die in die Metallhülsen und Ohrlöcher eingefügt sind, sollten die Wirksamkeit des “nkisi” noch verstärken.