Zauberfigur "nkisi"
Beschreibung
Holz, fleckige Patina, graubraun bis schwarz, stellenweise krustiert, Spuren von rotem und weißem Pigment, verglaste Augen mit gemalten Pupillen, ein verspiegeltes Behältnis vor dem Leib, Kopfaufsatz mit Bohrlöchern (zum Einstecken von magischem Beiwerk), angehängte Tierkrallen, der geöffnete Mund wohl ursprünglich mit Masse gefüllt, min. best., Fehlstellen (Mund), Farbabrieb, Sockel;
ein “nkisi”-Objekt ist ein “Behälter” für tierische, pflanzliche oder mineralische Materialien (= Medizin “bilongo”). Diese werden entsprechend den Belangen des “Bittstellers” vom Medizinmann “nganga” zusammengestellt. Doch nicht nur die magische Ladung, auch die Gesten der “nkisi”-Figuren scheinen eine bestimmte Bedeutung zu haben. Die Geste vorliegender Figur mit der erhobenen rechten Hand, die einst ein Messer hielt, wird “métanana” genannt. “Nkisi” mit diesem Gestus wurden bei Eidesschwüren oder zur Besiegelung von Verträgen eingesetzt. Diejenigen, die ihr Versprechen brachen, wurden von dem “nkisi” gestraft. Die Drohgebärde (der erhobene Arm mit dem jetzt fehlenden Messer) sollte eine Warnung für sie sein.