Würdestab
Didier Claes, Brussels, Belgium
Beschreibung
Holz, dunkelbraune Glanzpatina, Vorder- und Rückseite sehr fein ausgearbeitet, min. besch., leichte Abriebspuren, Metallsockel;
die zahlreichen Würdenträger in der Hierarchie des einstigen Luba-Reiches - sakraler König, regionale Fürsten, Dorfhäuptlinge und Sippenälteste - verfügten über einen reichen Vorrat an sichtbaren Amtssymbolen. Zu den häufigsten Würdezeichen zählen die kunstvoll geschnitzten Prunkstäbe. Diese Erbstücke wurden innerhalb der königlichen Linie weitergegeben. Die Stäbe spielten bei präkolonialen Amtseinsetzungen eine wichtige Rolle, währenddessen folgte die Schwester und/oder erste Ehefrau ihm mit dem Stab und positionierte ihn neben dem königlichem Thron. Der König hielt den Stab als er seinen Amtseid ablegte. Wenn der Stab nicht in Gebrauch war, wurde er von einem Wächter, der Frau des Herrschers oder Würdenträgers gehalten.
Die abgeflachten Abschnitte, “dibulu” geannt, repräsentieren die Verwaltungszentren eines Königreiches. Der unverzierte Rundstab dagegen verkörpert die unbewohnten Savannengebiete und versinnbildlicht die Wege die zu den Verwaltungszentren führen. Die Metallspitze am unteren Ende steht für materiellen Reichtum und die Stärke des Stammesfürstentums, das dieser Stab ehrt.