Weiblicher "bulul"
Beschreibung
Holz, krustierte schwarze Patina, Augen mit Keramik-Einlage, typische Form, Loch im Scheitel, Spuren von Beopferung, min. best. (Nase), Fehlstelle (rechtes Ohr);
“bulul” sind Gottheiten, die für eine gute Ernte verantwortlich sind und die den Bestand an Reisvorräten im Kornspeicher auf wunderbare Weise vermehren können. Die Abhaltung der mit der Herstellung von “bulul”-Figuren verbundenen Riten ist aufwändig, teuer und nimmt viel Zeit in Anspruch. In jeder Phase ihrer Herstellung werden Zeremonien abgehalten, ein Prozess, der sich über mehr als sechs Wochen hinziehen kann. Durch das Rezitieren des Ursprungsmythos der “bulul”, während der Aktivierung der neu hergestellten Figuren, werden sie magisch aufgeladen. Die Figuren werden in Schweineblut gebadet und zum Abschluss der Rituale im Kornspeicher aufgestellt. Sie werden stets paarweise, männlich/weiblich geschnitzt. Sie werden an das erstgeborene Kind vererbt, zusammen mit den dazugehörigen Reisfeldern. Das Holz der “bulul”-Figuren stammt üblicherweise vom “narra”-Baum.