Weibliche Schutzfigur "kapinga"
Emmanuel Ameloot, Ghent, Belgium
Zemanek-Münster, 7 September 2013, Lot 373
Beschreibung
Holz, Federn, Glas, Sockel
Gegen Ende der belgischen Kolonialherrschaft wurden Verwaltungsbeamte wie Robert Verly dazu angehalten, die letzten überlebenden Bildhauer ausfindig zu machen und Ateliers einzurichten, um deren Kunstfertigkeit, sowie traditionelle Kunstformen zu bewahren und weiterzugeben.
Denn viele Schnitzer im Kongo-Gebiet hatten aufgehört traditionelle Masken und Figuren zu schnitzen und schufen statt dessen Werke, die sich für den externen Markt eigneten.
Verlys erste “soziale Werkstatt für indigene Kunst” wurde 1955 in Tshikapa gegründet. In den folgenden Jahren sollte Verly etwa 20 weitere davon in der Kasaï-Region eröffnen.
Vorliegende Figur ist auf einem Foto von 1956 zu sehen, das Verly in der Werkstatt von Kaluesha in der Region Tshikapa zeigt.
Verly wollte die kongolesischen Bildhauer vor westlichen Einflüssen schützen, erstrebte aber auch eine Weiterentwicklung der einheimischen Kunststile. Inwieweit die belgischen Verwaltungsbeamten dann doch wieder Einfluß nahmen auf die künstlerischen Erzeugnisse dieser Werkstätten, müßte näher untersucht werden.
Vergleichsliteratur
http://brunoclaessens.com/2016/02/robert-verlys-influence-on-the-art-of-the-kasai-d-r-congo/#.YEKAvtwxmUkPublikationen
Verly, Robert, "L'art africain et son devenir", in: Problèmes d'Afrique Centrale, Numéro consacré à l'art nègre, Brussels: I.N.U.T.O.M.,13e année, 2e trimestre, no.44, 1959:151, # IV-44AHDRC: 0035408