Weibliche Marionette "merekun"
Ludwig Schmidt, Munich, Germany
German Private Collection, Munich
Beschreibung
Holz, Pigmente, Farbe, Metall, Sockel
Die Figur ist zweiteilig. Der stabförmige Korpus mittels Nagel und Metallklammer auf separat gearbeitetem Unterleib fixiert. Zu beiden Seiten der Brüste, sind Bohrlöcher erkennbar, in denen die beweglichen Arme befestigt waren.
Das Marionettentheater “sogo bò” soll laut mündlicher Überlieferung seinen Ursprung bei den Bozo, Nachfahren der Soninke-Herrscher des mittelalterlichen Ghana-Reiches haben, die vermutlich die ursprünglichen Bewohner dieser Region waren.
“Sogo bò” ist eng mit den Bünden der Jugend verknüpft und steht unter der Schirmherrschaft des “kamalen ton”, dem Bund der Jungen aus einem Dorf.
Für die Puppenspiele wird eine kleine mobile Bühne mit Tüchern oder Gräsern bedeckt, die die Männer im Inneren verbergen. Oben ragen die Marionetten mit beweglichen Köpfen und Armen heraus, die sich drehen und tanzen können.
Vergleichsliteratur
Colleyn, Jean Paul (Hg.), Bamana, Zürich 2001, p. 77 f. Dagan, Esther A., Emotions in Motion, Canada 1990, p. 137Publikationen
Schädler, Karl-Ferdinand, Afrikanische Kunst in Deutschen Privatsammlungen, München 1973, p. 46, ill. 44AHDRC: 0077068