Weibliche Figur, Protoklassische Periode, ca. 1. Jh. v. Chr. – 3. Jh. n. Chr. · Mexiko, Jalisco, Ameca · ID: 3052482
Jen-Ley, Texas-California, USA
Walter Knox, Scottsdale, Arizona, USA
A. & B. Schirmer, Berlin, Germany
Beschreibung
Keramik, dunkelrote und cremeweiße Engobe, rest.
Die Körperproportionen der Figur, das schmale, stark gelängte Gesicht, der breit angelegte massive Oberkörper mit stark verkürzten Armen und Beinen (bei denen nicht sicher ist, ob die Figur sitzt oder kniet), sollten keine Missbildungen darstellen, sondern entsprachen stilistischen Konventionen. Sie trägt einen hohen Kopfputz und Ohrschmuck. Typisch sind die noppenförmigen Verzierungen im Schulterbereich, die meist als rituelle Schmucknarben interpretiert werden. All dies sind wahrscheinlich Zeichen für einen hohen Rang.
Diese große, hohl gearbeitete weibliche Figur gehörte wahrscheinlich zu einer Gruppe ähnlicher Keramikskulpturen, die einst in einem Schachtgrab in Jalisco aufgestellt waren.
Die Schachtgräber im Westen Mexikos bestehen aus einem vertikalen Schacht, der drei bis zwanzig Meter tief in den oft darunter liegenden vulkanischen Tuffstein gegraben ist. Der Schacht mündet in eine oder zwei (gelegentlich auch mehr) horizontale Kammern. In jeder Kammer wurden mehrere Bestattungen gefunden, und es gibt Hinweise darauf, dass die Gräber im Laufe der Zeit für Familien oder Sippen genutzt wurden. Der Arbeitsaufwand für die Errichtung der Schachtgräber sowie die Anzahl und Qualität der Grabbeigaben deuten darauf hin, dass die Gräber ausschließlich von den Eliten der Gesellschaft genutzt wurden.
Expertise
R. Kotalla, Thermoluminescence-Certificate No. 07B181214, Haigerloch, December 22, 2014
Hinweise
Dieses Objekt unterliegt dem Kulturgutschutzgesetz. Für den Export sind gebührenpflichtige Ausfuhrdokumente nötig.

