Weibliche Begleitfigur der Königinmutter "Iyoba"
Beschreibung
Elfenbein, kniend, in beiden Händen eine Glocke haltend, gebohrte Pupillen mit schwarz abgesetzter Holzeinlage, die sich auch an der Stirn als Skarifikation wiederfindet (teilweise ausgebrochen), best., Fehlstellen (rechtes Auge und Hand), Altersspuren;
eine ganz ähnliche Figur findet sich im Völkerkundemuseum in Wien, publiziert bei A. Duchateau, Ausstellungskat. Brüssel, 1990, S. 152, cat. 81. (Vgl. Yale Archiv: 0088493).
Die Figur trägt eine spezielle Frisur “eme” genannt, ein Statusymbol, das auf ihre besondere Rolle im Palast der “Iyoba” (Königinmutter) hinweist. Das Haar wird mit Hilfe einer Schnur zu einem hohen, in der Mitte des Kopfes von hinten nach vorne verlaufenden Kamm gebunden. An Hals, Handgelenken und Knöcheln ist sie mit Korallenperlen “ika geschmückt. Die Figur ist nackt, bis auf eine Perlenschnur um die Hüften.
Geschnitzte Elfenbeinfiguren von Begleiterinnen der “Iyoba” zählen zu den wenigen freistehenden Skulpturen nichtköniglicher weiblicher Personen im Bestand der höfischen Kunst von Benin. Sie wurden paarweise auf Schreinen der Königinmutter im Palast aufgestellt. Sie repräsentierten jene Gruppe junger Mädchen, die traditionsgemäß der leiblichen Mutter des “Oba” dienten.