Weibliche Ahnengeistmaske "pwevo" oder "mwana pwevo"
Kevin Conru, London, Great Britain
Beschreibung
Holz, rotes Pigment, Sockel
Weibliche Ahnengeistmasken der Chokwe stellen die ideale Frau dar. Sie sind entweder als reife erwachsene Frau, “pwevo” (“pwo”), oder als jüngere Frau, “mwana pwevo” (“mwana pwo”), konzipiert.
Sie treten bei der “mukanda”- Initiation der Knaben auf, zusammen mit ihrem männlichen Gegenstück, der “cihongo” Maske. Ihre Tänze charakterisieren die wichtige Rolle der Frau in der Chokwe-Gesellschaft und sollen den jungen Mädchen grundlegende Verhaltensregeln der Chokwe Frau vermitteln.
Obwohl die Masken weiblich sind und das ideale weibliche Rollenbild vermitteln sollen, werden sie von Männern getanzt. Der Körper des Tänzers ist in ein netzartiges Kostüm gehüllt, dazu trägt er hölzerne Brüste und Rasselkörper um den Leib, um die sinnlichen Hüftbewegungen zur unterstreichen.
In theatralischer Aufführung mimt “pwevo” eine schöne Frau, die sich anmutig bewegt, vorbildliche Umgangsformen an den Tag legt, aber auch beträchtliches Durchsetzungsvermogen zeigt, und das Publikum mit Gesten oder Fliegenwedel dirigiert. Die Vorführungen dienen der Sexualerziehung und können auch die Rolle der Frau als Ernährerin ehren, indem “pwevo” mit einem Fischkorb tanzt oder so tut, als ob sie Mais in einem Mörser zerstößt. Die Vorführungen sollen dazu dienen, den jungen Mädchen den code of conduct einer Chokwe-Frau zu vermitteln.
Vergleichsliteratur
Jordán, Manuel (ed.), Chokwe!, München, London, New York 1998, p. 68 f.Publikationen
Conru, Kevin, "African & Oceanic art", Brussels 2004AHDRC: 0000986