Wächterfigur "eyema bieri" eines Reliquienensembles
Lucas Ratton, Paris, France
Beschreibung
helles Holz, matt glänzende dunkelbraune Patina, sitzende Körperhaltung, die muskulösen Arme ein Viereck beschreibend, Messingnägel als Augen, min. best., kleinere Fehlstellen (Augen, Nase, Fußspitzen), Riss (Hinterkopf), rep. (Bruchstelle linker Oberschenkel/Bein), Farbabrieb, Metallplatte;
die Ahnenverehrung der Fang dreht sich immer nur um Schädel der nächsten Verwandten, vor allem des Vaters, der Mutter oder des Onkels väterlicherseits usw., die einige Wochen oder Monate nach der Bestattung wieder ausgegraben und gereinigt wurden. Sie wurden zusammen mit Medizinen und trockenen Bananenblättern in Rindentonnen gelegt. Obenauf wurden Holzfiguren befestigt, die wir laut Tessmann Ahnenfiguren nennen können, wenn auch nicht jede einzelne eine bestimmte Person vorstellen soll. Sie sollten Uneingeweihte, vor allem neugierige Frauen davon abhalten, den Inhalt der Tonne zu untersuchen. Schädeltonne und Ahnenfigur wurden manchmal in speziellen heiligen Hütten aufbewahrt, meist aber war man zu bequem dazu und ließ sie einfach in einer Ecke des Wohnhauses stehen.