Zemanek-Münster

Vollständiges "bieri": Rindenbüchse und Wächterfigur

Gabun, Fang
verkauft 15.000 €
Provenienz
Künzi, Oensingen, Switzerland
Swiss Private Collection
Größe
H: 15 cm (box), 21,5 cm (figure)
H: 5.9 inch (box), 8.5 inch (figure)

Beschreibung

zylinderförmiges Rindenbehältnis (original), in den Deckel eingezapfte sitzende Figur mit Halsring und Augen aus Metall, überzogen von schwarzer, stellenweise krustierter Patina, mehrere Schädelstücke im Inneren, min. besch. (Deckel);
solch kleine “bieri”, noch dazu vollständig und mit Resten von Reliquien gefüllt, sind äusserst selten !
Wie die sie umgebenden Völker, so pflegten auch die Fang einen Ahnenkult, der sich besonders auf die Schädelrelikte der Vorfahren konzentrierte. Diese Relikte wurden in Tonnen aus Baumrinde aufbewahrt und mit einem Wächterkopf oder einer Wächterfigur versehen. Beides zusammen wird “bieri” genannt. Eine grosse Anzahl von Relikten erhöhte die Kraft eines “bieri”. Wegziehende junge Dorfgründer mußten sich deshalb mit kleinen Stücken des heiligen Gutes begnügen, die ihnen als “sakrales Gründerkapital” mitgegeben wurden. Als Behältnis/Transportmittel mochten hierfür solch kleinformatige “bieri”, wie das Vorliegende, gedient haben.


Vergleichsliteratur

Lagamma, Alisa (ed.), Eternal Ancestors, New York 2007, p. 187 ff.

Publikationen

Schaedler, Karl-Ferdinand, Afrika Maske und Skulptur, Olten 1989, ill. 28; Schädler, Karl-Ferdinand, Afrikanische Kunst, München 1997, p. 227, ill. 146

Ausstellung

Olten, Historisches Museum: "Afrika Maske und Skulptur", 1989

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Verpassen Sie keine Auktion! Schließen Sie sich unserer Community von über 10.000 Tribal Art Sammlern an und erfahren Sie es als erstes, wenn es Neuigkeiten gibt.

Jetzt abonnieren