Vogelskulptur "lumbr"
Beschreibung
Holz, stark krustierte graubraune Opferpatina, Lehmverkrustungen, anthropomorpher Körper mit Kopf, Schwingen und Schwanz eines Vogels, min. besch., Risse, Fehlstellen durch Insektenfrass, auf Metallplatte;
die geometrischen Formen, die durch die dick verkrustete Opferpatina noch betont werden, verweisen auf den Stil der Lobi Dagara. Eine vergleichbare Figur wurde angeboten bei Sotheby’s Paris, 15. Juni 2011, Lot 55.
Die Lobi schnitzen nicht nur anthropomorphe “bateba”-Figuren, sondern auch diverse Tierfiguren, die ebenfalls auf Schreinen aufgestellt werden. Besonders zahlreich sind die Darstellungen verschiedener Vogelarten, die die Bildhauer so differenziert schnitzen sollen, dass jedermann den gemeinten Vogel sofort erkennen kann. Sie haben folgenden Verwendungszweck: droht dem Besitzer des “thil” eine Gefahr, während er z. B. auf seinen Feldern arbeitet, Märkte besucht, sich auf Reisen befindet, kann ihm der “thil” diesen Vogel - nicht die Holzfigur, sondern einen lebendigen Vogel dieser Art - nachschicken, der ihn dann mit seinem artspezifischen Schrei auffordern wird, unverzüglich einen Wahrsager aufzusuchen. Dort wird der Mann von seinem “thil” erfahren, welche Gefahr plötzlich aufgetaucht und wie ihr zu begegnen ist.