Viergesichtige Helmmaske "ngontang"
René David, Zurich, Switzerland
Harald & Ursula Suhr, Victoria, British Columbia, Canada / Germany (1982)
Beschreibung
helles leichtes Holz, schwarz und weiß bemalt, hohe Zylinderform, beschnitzt mit vier nahezu identisch ausformulierten flachen Gesichtern mit stilisierten Gesichtszügen, kreisförmig in sieben Schöpfen angelegte Frisur, eingeschnittene Zeichen und Symbole, min. besch., Risse, Spuren von Insektenfrass, Altersspuren;
der “ngontang”-Maskentypus scheint eine Synthese von Maskenstilen und Tänzen aus einer Region, wo Nord-Gabun, Südwest-Kamerun und das nördliche Äquatorialguinea aneinanderstoßen. “Ngontang” wurde zwischen 1920 und 1930 erstmals dokumentiert. Der Maskentypus trat bei verschiedensten Gelegenheiten auf, von Erinnerungsfeiern für einen verstorbenen Familienangehörigen, bis hin zur Verkündigung der Geburt eines Kindes bei wichtigen Zusammenkünften. Laut Perrois wurde die Maske auch bei rituellen Tänzen des “bieri”-Ahnenkultes, speziell zum Aufspüren von Hexen eingesetzt. Denn “ngontang” bedeutet wörtlich “junge weiße Frau” und spiegelt den Glauben der Fang wieder, dass den europäischen und amerikanischen Missionaren und dabei insbesondere den Frauen, übernatürliche Kräfte innewohnen. Bei den “ngontang”-Masken sind die Gesichtszüge stets mit weißer Kalkfarbe eingefärbt. Weiß ist bei den Fang die Farbe der Ahnengeister. Die Maske wurde stets von männlichen Tänzern getragen, die besonders geschickte Tänzer sein mußten, geübt in leichten fließenden Bewegungen. Im Laufe der Vorführung soll der Geist der “jungen weißen Frau” dann angeblich Besitz von ihnen ergriffen haben.