Zemanek-Münster

Traditioneller Kampfschild "tafa" oder "gasha", vor 1853

Äthiopien, Amhara / Sidamo / Oromo
verkauft 2.800 €
Provenienz
Konstantin Reitz (1817-1853), Bobenhausen, Germany / Doka, Sudan (coll. in situ, before 1853)
K.K. Naturhistorisches Hofmuseum Vienna, Austria
Rudolf Leopold, Vienna, Austria
Größe
D: 58 cm
D: 22.8 inch

Beschreibung

Tierhaut, handschriftl. aufgebrachte Inv.nr. “12194”, altes Ettikett mit der Aufschrift: “K. K. Naturhistorisches Hofmuseum - Anthropologisch-Ethnographische Sammlung”, auf der Rückseite: “II. 383.12194. - 1881 - Wahrscheinlich aus Abessinien - Coll. Dr. Reitz 1853”

Dieses Schild hat eine sehr interessante Geschichte, die durch das alte Sammlungsetikett belegt ist. Demzufolge stammt es aus der Sammlung Dr. Reitz - genauer Konstantin Reitz, einer schillernden Figur, deren abenteuerliches Leben gut dokumentiert ist und dessen Tod im Jahre 1853 Aufschluss über die frühe Entstehungszeit des Schildes liefert.

1817 im hessischen Bobenhausen geboren, promovierte Reitz 1842 nach abgebrochenem Studium der Forstwirtschaft zum Dr. phil. Ab 1844 unternahm er Reisen in ferne Länder, u. a. nach Ägypten, wo er 1848 in österreichische Dienste trat und den Tierforscher Alfred Brehm kennenlernte. 1851 verschlug es ihn nach Khartum in Zentralafrika. Von hier aus durchschiffte er sämtliche Nilkatarakte und bewies damit die Schiffbarkeit des Nils von Zentralafrika bis zu seiner Mündung. Auf eigene Kosten kaufte er 200 afrikanische Tiere für den Tierpark in Wien-Schönbrunn und begleitete deren Transport auf dem Nil. Auf einer Expedition nach Äthiopien benützte er als erster Reisender den Karawanenweg von Abu Harras nach Gondar. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Erforschung des Atbara von der Mündung bis zur Quelle. Nach einem erfüllten, aber kurzen Leben verstarb Reitz 1853 in Doka im Sudan und wurde dort in einem Felsengrab beigesetzt.


Vergleichsliteratur

Zirngibl, Manfred A. & Dieter Plaschke, Afrikanische Schilde, München 1992, p. 66, ill. 53 Barbier, Jean Paul & Purissima Benitez-Johannot, Shields, Munich, London, New York 2000, p. 96 f.

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