Tierskulptur
Neumeister, Munich, 15 November 2007, Lot 55
Neumeister, Munich, 15 October 2009, Lot 1215
South German Private Collection
Beschreibung
Terrakotta, rest.
Seit den 1960er Jahren wurden von den Koma und den benachbarten Bulsa, bei Erdarbeiten immer wieder Terrakotten zu Tage gefördert. Ab März 1985 begannen offizielle archäologische Ausgrabungen.
Die Terrakotten stammen, wie die Koma selbst sagen, jedoch nicht von ihren Vorfahren, sondern von den Leuten, die in ihrem Gebiet gesiedelt haben, bevor man das von den Vorgängern verlassene Land besetzt hat. So soll sich zum Beispiel die heutige Ortsbezeichnung Yikpabongo aus “Dzikpiebongo” ableiten, was übersetzt “Ruinen im Wald” bedeutet, da man den Ort auf den vorgefundenen Ruinen einer älteren Siedlung errichtete. Yikpabongo ist eine besonders ergiebige Grabungsstätte für Terrakotten.
Da die Einheimischen Herkunft und Funktion der Terrakotten nicht kannten, nannten sie sie “kronkronbali”, was so viel wie “Kinder aus alten Tagen” bedeutet. Einige stellten Menschen dar, andere Tiere, manchmal sogar einen Menschen, der auf einem Tier reitet.
Oftmals wurden die Figurinen aus Erdhügeln geborgen, von denen einige einen Steinring oder eine Steinabdeckung aufwiesen. Ursprünglich wurden diese als Grabhügel gedeutet und die Terrakotten als Grabbeigaben. Dies wurde inzwischen dahingehend revidiert, dass es sich bei den Hügeln um Schreine handelte, in denen rituell bedeutsame Gegenstände und Substanzen entsorgt wurden.
Vergleichsliteratur
Anquandah, James, Discovering the forgotten "civilization" of Komaland, Northern Ghana, Rockanje 1982, p. 40, pl. 16Publikationen
AHDRC: 0055527
Hinweise
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