Tafel "malu"
Hans Daucher (1924-2013), Munich, Germany; Art educator and painter, working as Professor for art pedagogy at the Ludwig-Maximilians-University in Munich
Beschreibung
Holz, schwarze Farbe, rotes und weißes Pigment, filigran gearbeitet: tropfenförmige Durchbrechungen florale Motive ausbildend, ein kleiner Kopf am oberen Rand, der sich in erhabenem vertikalem Grat bis fast zur Brettmitte hin fortsetzt, zwei gitterförmig durchbrochene Kompartimente im unteren Drittel, Fortsatz in Gestalt eines Krokodilkopfes, min. best., kleinere Fehlstellen (Krokodilschnauze), Farbabrieb, rep. (diverse Bruchstellen von vertikalem Verlauf auf der linken Hälfte des Brettes);
die meisten der spärlichen Informationen über “malu”-Tafeln stammen nicht von den Sawos, sondern von ihren Nachbarn, den Iatmul. Eine Interpretation ihrer Gestaltung ist, dass es sich um die Darstellung von Vögeln im Blätterwald handelt. Douglas Newton jedoch erscheint eine ernsthaftere Bedeutung eher wahrscheinlich. Er hält die “malu”-Tafeln für rituelle Objekte, Gestelle an denen die Köpfe getöteter Feinde aufgehängt wurden, vergleichbar den “agiba”-Schädelgestellen der Kerewe. Für ihn stellt die “malu”-Tafel eine stark stilisierte männliche Menschenfigur dar, den Archetypen des Kannibalen, den Gründervater der Gruppe, einen großartigen Kulturheroen und großen Krieger.