Stehende weibliche Figur "mi iri nä"
Private Collection (Jappert?), Basel, Switzerland (2014)
Koller, Geneva, 12 November 2014, Lot 109
Tao Kerefoff, Paris, France
Philippe Ratton, Paris, France
Beschreibung
Holz, Kaolin, Glasperlen, Sockel
Figuren der Guro sind keine Porträts, stellen weder eine bestimmte Person, noch einen Verstorbenen oder einen unsichtbaren Partner aus der jenseitigen Welt dar, wie es etwa bei den Baule üblich ist. Sie haben mit Ahnenverehrung nichts zu tun.
Vielmehr werden die Figuren auf Anraten eines Wahrsagers angeschafft. Sie werden “mi iri nä” - “kleine Holzmenschen” genannt. Laut Fischer gehören sie zu den “zu” oder “zuzu” genannten Kultgegenständen, die an gleichnamigen “zuzu”- Schreinen Aufstellung fanden.
“Zuzu” sind unsichtbare Geistwesen, die in der Lage sind das Haus und seine Bewohner vor bösen Mächten und drohenden Gefahren zu schützen. Die kleinen Holzfiguren gelten als Vermittler zwischen den “zuzu” und den Menschen. Als Gegenleistung müssen ihnen regelmäßig kleine Töpfchen mit frisch gekochten Speisen bereit gestellt werden um sie bei Laune zu halten.
Vergleichsliteratur
Homberger, Lorenz, Fischer, Eberhard, Die Kunst der Guro, Elfenbeinküste, Zürich 1985, p. 227 f.Publikationen
Fischer, Eberhard. & Homberger, Lorenz, "Die Kunst der Guro, Elfenbeinküste", Zürich, Museum Rietberg 1985, p. 233, fig.138AHDRC: 0058431