Stehende weibliche Figur "lü mä"
Marceau Rivière, Paris, France
Beschreibung
Holz, schwarz patiniert, mit Metallplättchen eingesetzte Zähne, min. besch., kleinere Fehlstellen (Brüste, Kopf, linkes Schulterblatt) durch Insektenfrass, auf Sockel montiert;
diese hölzernen Figuren, “lü mä”, Holzperson, genannt, sind nie rituelle Ahnenfiguren, nie Darstellungen von Geistern, sondern Porträts, meist von Lebenden, die dann auch den Namen des oder der Dargestellten tragen. So sind beispielsweise Figuren bekannt, die die Lieblingsfrau eines Häuptlings darstellen. Während sie längere Zeit auf der Pflanzung lebte, er aber im Dorf anwesend sein mußte, konnte er auf diese Weise wenigstens ihr Abbild bei sich haben. Diese Porträtfiguren zeigen daher meist individuelle Züge der Dargestellten, sei es, dass die Tatauierung oder Frisur, die Form der Brüste oder des Nabels wiedergegeben ist, dass das Besondere ihrer Lippen oder ihres Gesichtsumrisses in ein sonst typisiertes Gebilde einer Figur eingearbeitet ist.