Stehende weibliche Figur "jo nyeleni"
Zemanek-Münster Würzburg, 10. September 1994, lot 17
Udo Petry, Hohnhorst, Germany
Beschreibung
Holz, schwarzbraune Patina, lehmartig krustierte Patina im Oberkörperbereich, Schurz aus grobem Sackleinen, punktierte Linien an Hals und Kopf darauf hinweisend, dass sich hier wohl ursprünglich Manschetten aus Metall befanden, das linke Auge mit Nagel beschlagen, Metallteil an der Stirn, min. best., kleinere Fehlstellen (Finger der rechten Hand, rechtes Ohr, linke Ferse), durchgehender vertikaler Riss im Oberkörper mit schwarzer Masse verstrichen, Riss (rechte Kopfseite), rep. (beide Füße), Sockelplatte;
als “jo” bezeichnen die Bamana die Gesamtheit ihrer Riten und Kulte. Der “jo” wird auf zwei Arten verkörpert: in Form der “jo mooni”, figürlicher Darstellungen der Seele des “jo”, zum anderen in Form der “jo nyeleni”, Abbilder jener Frauen, die mit dem legendären Ursprung des Kultes in Verbindung gebracht werden. Die “jo nyeleni” gelangen nur alle sieben Jahre im Rahmen der großen Initiationsfeierlichkeiten des “jo” zur Verwendung. Dabei werden sie von speziellen Maskenfiguren, den “yodenw” von Dorf zu Dorf getragen, begleitet von den Klängen eines speziellen Gongs, “mango” genannt.