Stehende weibliche Figur
Beschreibung
leichtes Holz, braune Patina, neun Kettchen aus dunkelblauen Miniaturglasperlen, Ritzskarifikationen, geschmückt mit angeschnitzter Halskette und Armringen, min. best., kleinere Fehlstellen (Frisur, Brust, Fußspitzen), rep. (linker Arm), Bohrlöcher rüsckseitig, Sockel;
dem “bondo”-Frauenbund der Temne zugehörig, der dem “sande”-Bund der Mende-Stämme weiter südlich entspricht. Die “bondo”-Organisation wird von einer in fünf Rangstufen unterteilten Hierarchie geleitet: Den höchsten Rang führt eine Figur namens “soko”, danach folgt eine Gruppe von “digbas” mit besonderen Titeln, dann die “sampa”, eine Tänzerin mit einer roten, mitra-ähnlichen Kopfbedeckung, schließlich einige Gehilfinnen in der Ausbildung und zuletzt die sogenannten “Schimpansinnen” (“ta-wotho”), die die unterste Stufe der Ausbildung zur “digba” bilden. Der Initiationsritus findet im allgemeinen alle drei bis vier Jahre statt, im Wechsel mit der Initiation der Jungen (“poro”). Manche Mädchen sind erst sechs Jahre alt, im allgemeinen haben sie jedoch ein Alter von dreizehn Jahren, denn das sich über ein Jahr erstreckende Initiationsritual dient zugleich als wichtigste Hochzeitsvorbereitung.