Stehende weibliche Figur
Sotheby’s, New York, “The Harry Franklin Collection of African Art, 21 April 1990, lot 380
Beschreibung
Holz, matte, teilweise krustierte Patina, Reste einer farbigen Fassung, flach gearbeiteter, gelängter Oberkörper, aus der kronenartigen Frisur ein zylindrischer Fortsatz entwachsend, min. besch., Fehlstellen (Füße), Risse, Abriebspuren, Sockel;
die seltenen Statuetten der Tsogho wurden bei Ritualen der “bwiti”-Gesellschaft verwendet und wurden auch im Ahnenkult “mombe” eingesetzt (neben den “mumba bwiti” genannten Reliquiarbüsten).
Die Plastik der Tsogho steht ausnahmslos in Zusammenhang mit Initiationsbünden, under denen die “bwiti”-Gesellschaft an erster Stelle steht. Der “bwiti”-Kult ist in ganz Zentral-Gabun verbreitet. “Bwiti” umfasst keine Einführungsriten im eigentlichen Sinne, sondern eine Initiation durch Aufnahme von “iboga”, einer halluzinogenen Pflanze. Die Statuetten wurden zusammen mit allen anderen Objekten, die für das “bwiti”-Ritual benötigt wurden im Männerhaus aufbewahrt. Bei Begräbnisritualen oder den Ritualen, die eine neue Ernte begleiteten, wurden die Statuen im Inneren des Männerhauses aufgereiht.