Stehende weibliche Ahnenfigur "beli"
Beschreibung
Holz, satte schwarze Glanzpatina, Miniaturglasperlen als Pupillen, die Arme vom Körper abgewinkelt, die großen Hände jedoch nicht in die Hüften gestemmt, sondern in einigem Abstand vom Körper gehalten, Kopf mit fliehender Stirn und Mangbetu-typischer Haartracht, Gesichtsskarifikationen, naturalistische Anklänge (Schlüsselbein, Füßknöchel), best., Kratzer, Risse, kleinere Fehstellen (Frisur), rep. (zwischen den Schulterblättern ein kleines Stück wieder eingesetzt);
eine Frau von hohem Stand widergebend, die schweren Brüste und der aufgewölbte Leib darauf hinweisend, dass sie bald Mutter wird.
Die seltenen Figuren der Mangbetu können stets als Darstellungen von Ahnen gelten. Sie werden “beli” genannt, gehören der Geheimgesellschaft “nebeli” und wurden an geheimen Orten aufbewahrt. Ihr Stil ist geprägt von einem gelängten Schädel, dem Schönheitsideal der Mangbetu- Aristokratie. So wurde bei kleinen Kindern der Kopf mittels dünner Bastschnüre zusammengepresst und dadurch entsprechend deformiert.
Die Mangbetu hatten einst ein blühendes Königreich. Von daher ist ihre Kunst hoforientiert und war allein der herrschenden Klasse vorbehalten. Sie spiegelte Reichtum und Ansehen der Besitzer wider und war in erster Linie auf die Gestaltung und Dekoration von Gebrauchs- und Kultgegenständen beschränkt. Figuren sind daher selten.