Stehende weibliche Ahnenfigur
Adam Prout, Worcestershire, Great Britain
Philippe Laeremans, Liège, Belgium
Beschreibung
Holz, rotbraune Patina, schwarzbraune Farbakzente, symmetrisch angelegter Körper mit üppigen runden Körperformen, ebenmäßige Gesichtszüge, ausladender Hinterkopf, fein gestrichelte Tattoos, min. best., Risse (Rücken), rep. (beide Füße), beide Fußspitzen fehlend, auf Sockel montiert;
eine wohlgenährte Frau von hohem Stand widergebend, die schweren Brüste darauf hinweisend, dass sie Mutter war.
Die seltenen Figuren der Mangbetu können stets als Darstellungen von Ahnen gelten. Sie werden “beli” genannt, gehören der Geheimgesellschaft “nebeli” und wurden an geheimen Orten aufbewahrt. Ihr Stil ist geprägt von einem gelängten Schädel, dem Schönheitsideal der Mangbetu- Aristokratie. So wurde bei kleinen Kindern der Kopf mittels dünner Bastschnüre zusammengepresst und dadurch entsprechend deformiert.
Die Mangbetu hatten einst ein blühendes Königreich. Von daher ist ihre Kunst hoforientiert und war allein der herrschenden Klasse vorbehalten. Sie spiegelte Reichtum und Ansehen der Besitzer wider und war in erster Linie auf die Gestaltung und Dekoration von Gebrauchs- und Kultgegenständen beschränkt. Figuren sind daher selten.