Stehende männliche Zauberfigur "nkisi"
Beschreibung
Holz, hellbraune bis rötliche Patina, stellenweise klebrig, zwei Stränge mit Glasperlen in weiß und blau um den Hals, typische Körperhaltung mit spitz vorspringendem Leib, schwergewichtiger großer Kopf mit kappenartig abgesetzter Frisur, Bohrlöcher in Kinnbart, Ohren, Stirn und Kopf, eine kleine Eintiefung ebenda, gefüllt mit magischer Masse und Reptilienhaut, min. best., Risse (rechte Schulter und Fuß), kleine Reparaturstelle mit Messingnagel ebenda (?), Fehlstellen durch Insektenfrass rückseitig an der Basis und am Hinterkopf, Sockel;
die wichtigsten Rituale finden bei den Songe zu Zeiten des “Neumondes” statt, zu einer Zeit in der sich der Mond scheinbar “erneuert”. Diese Phase steht für neues Leben, Fruchtbarkeit und Reichtum und wird daher mit dem Lebenszyklus des Menschen, als auch mit dem Kreislauf von Natur und Ackerbau assoziiert. In dieser Zeit werden die Geister der Toten besonders verehrt und alle “mankisi” erhalten neue magische Ladungen. Der der Gemeinschaft gehörende “nkisi” wird auf einem Häuptlingsstuhl platziert, umgeben von all den persönlichen “mankisi” der Dorfbewohner, die an dem Ritual teilnehmen möchten. Ein Hahn wird geopfert und der “nkisi” mit dem Opferblut besprengt. Der Wächter des “nkisi” bereitet das Fleisch des Opfertieres zu, das teilweise den Ahnen geopfert und auf den Kopf der Figur gelegt wird. Der Rest wird von den Zuschauern verspeist. Schließlich werden alle “mankisi”, wie auch alle anwesenden Personen mit einer Mischung aus Palmöl und Kalk oder Maniok-Mehl gesalbt. Abschließend wird der “nkisi” mit Hilfe von Stöcken und Seilen von einem Ende des Dorfes zum anderen getragen und dann zu seinem Platz zurückgebracht. Nach diesen rituellen Handlungen beginnen die Festlichkeiten.