Zemanek-Münster

Stehende männliche Figur "poro piibele" oder "doogele"

Côte d'Ivoire, Senufo
nicht mehr erhältlich
Provenienz
Morton Lipkin, Phoenix, Arizona, USA
American Private Collection, New Jersey
Bonhams, New York, 11 November 2010, lot 6266
Größe
H: 103 cm
H: 40.6 inch

Beschreibung

Holz, schwarzbraune Patina, Kaolin, schematische Gesichtszüge, symmetrisch angelegte Gliedmaßen, auf zylinderförmiger Basis, min. best., Risse, min. Spuren von Insektenfrass, Sockel;
die Senufo unterscheiden zwei Arten von großen Figurenpaaren. Beide gehören der Geheimgesellschaft des “poro” an, dessen wichtigste Aufgabe die korrekte Durchführung von Begräbnisriten ist. Diese Riten gewährleisten, dass Lebenskraft, Körper und Seele eines Verstorbenen voneinander gelöst werden und er so in einen den Lebenden wohlwollend gesonnenen Ahnen verwandelt wird. Um den korrekten Ablauf dieser Riten zu überwachen, werden zwei Figuren, stets männlich und weiblich, vor der “kpaala” aufgestellt, der Hütte in der die Riten durchgeführt werden. Diese Figuren heißen “poro piibele” - “Kinder des poro” . Die zweite Figurenart wird “doogele”, wörtlich “Stößel” genannt. Mitglieder des “poro” ergreifen die Figuren bei den Armen und stampfen damit auf den Boden, wobei sie denen voranschreiten, die den Körper des Toten zu Grabe tragen. Das Stampfen unterstreicht den Rhythmus der Trommeln und soll dem Toten den “Weg bereiten/ebnen”. Dieses Ritual ist Teil des Umwandlungsprozesses des Toten in einen Ahnen. Die beiden Figurenarten sind auf Grund ihres äußeren Erscheinungsbildes nicht zu unterscheiden.


Vergleichsliteratur

Clarke, Christa, African Art in the Barnes Collection, New York 2015, p. 94

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