Stehende männliche Fetischfigur "nkisi"
Beschreibung
Holz, rötlichbraune Glanzpatina, Reste von schwarzer Farbe, Kopf mit langgezogener Kinnpartie, gemalten Stirnskarifikationen und fein ausgeschnitzter Frisur, min. besch., kleine Fehlstellen, leichte Abriebspuren, auf Holzsockel montiert;
die zumeist männlichen “nkisi”-Figuren gab es in großformatiger Ausführung, in diesem Falle der ganzen Dorfgemeinschaft gehörend. Sie sollten die Fruchtbarkeit der Menschen und die Fruchtbarkeit des Bodens begünstigen und die Ruhe des Dorfes sichern. Daneben gab es kleinere “mankisi” (sing. “nkisi”), die ihren festen Platz im Haus hatten und dem Schutz von Haus und Bewohnern dienten. Diese kleinen persönlichen “mankisi” wurden mitgetragen, wenn Gänge über die vertraute Umgebung des Dorfes hinaus führten. Entscheidend war die magische Ausstattung des Objektes “bishimba”, die in der Bauchhöhle, in Stoffbehältern, bzw. -schläuchen oder in eingesetzten Hörnern verborgen wurde. Die eingearbeiteten tierischen, pflanzlichen und manchmal mineralischen Substanzen erhielten Macht und interagierten mit dem Geisterreich, wenn sie nach den traditionellen Regeln des “nganga”, dem Zauberkundigen, zusammengestellt waren.