Stehende männliche Ahnenfigur "nkiteki"
Johan Henau, Antwerp, Belgium
Nadya Levi, Antwerp, Belgium
Sotheby’s, New York, 6 May 1994, Lot 159
Hans Petereit, Cologne, Germany
Sotheby’s, Paris, 15 June 2004, Lot 174
Fily Keita, Los Angeles, USA (2008)
Beschreibung
Holz, schwarze Farbe, weißes Porzellan, rest., Sockel
Die Bembe verwenden zwei Arten von Figuren, Zauberfiguren, die von Wahrsagern zur Heilung von Krankheiten verwendet werden und Ahnenfiguren, die verstorbene Führer der Gemeinschaft darstellen und ehren.
Die Bembe glauben, dass kleine anthropomorphe Holzfiguren ein Abbild ihrer selbst sind und jeder, der über die nötigen finanziellen Mittel verfügt
(in der Regel Häuptlinge und erfolgreiche Jäger) kann das Schnitzen einer Figur in Auftrag geben. Die geschnitzte Figur wird bei den Bembe generell “nkumba” genannt.
Nach dem Tod des Besitzers einer solchen Figur werden Teile des Leichnams mit Medizin und magischen Substanzen (“bilongo”) vermischt. Diese Mischung wird dann in ein kleines geschnitztes Loch in der Nähe des Rektums der Figur eingeführt. Durch das Einführen der Mischung und das Verschließen des Lochs mit einem Holzpfropfen und / oder einer Stoffumhüllung empfängt die “nkumba”- Figur den Geist des Ahnen und wird so zu einer Ahnenfigur “nkiteki” (pl. “biteki”, in einigen Quellen auch “mukuya” genannt).
Die vorliegende Figur hält in jeder Hand eine Glocke und ist damit die Verkörperung eines wichtigen Zauberpriester “nganga”. Denn diese versuchten bei Wahrsageritualen mithilfe der Glocken die Aufmerksamkeit übernatürlicher Kräfte oder Geister auf sich zu ziehen.
Vergleichsliteratur
Fagaly, William, Ancestors of Congo Square, New Orleans 2011, p. 280, 147Publikationen
AHDRC: 0012802