Zemanek-Münster

Stehende männliche Ahnenfigur

Côte d'Ivoire, Baule
verkauft 4.500 €
Provenienz
Maria Wyss, Basel, Switzerland (Januar 1965)
Swiss Private Collection
Größe
H: 48 cm
H: 18.9 inch

Beschreibung

Holz, matt glänzende rotbraune Patina, typische Körperhaltung, großer bärtiger Kopf mit fein gerillter Kammfrisur, reiche Skarifikationen, mit Armringen beschnitzt, min. best. (Hände), durchgehender Riss (Hinterkopf, Rücken), alter Sammlungsaufkleber “B 41” am Sockel, Fehlstellen durch Insektenfrass (Bodenplatte, linker Fuß), feine Risse, Sockelblock;
die Schnitzer der Baule stellen Figuren für zwei bestimmte Rituale her, die von Sinn und Zweck nichts miteinander zu tun haben. Einige Figuren werden vom Wahrsager als “Geistwesen” (“asie usu”) verwendet, während andere von kinderlosen Ehepaaren in Auftrag gegeben werden, als “Ehefrau” (“blolo bla”) und “Ehemann” (“blolo bian”) aus dem Reich der Geisterwelt. Es ist nahezu unmöglich die Figuren nach ihrer Zweckbestimmung zu unterscheiden, sie werden daher generell “Menschen aus Holz” (“waka sran”) genannt, denn die Baule glauben, dass jeder Mensch einen Partner im Jenseits besitzt. Mit Hilfe der Wahrsager können sich die “blolo”-Figuren in schwierigen Situationen oder bei partnerschaftlichen Krisen einschalten und Einfluß nehmen. Solche Skulpturen werden vor allem bei Kinderlosigkeit eingesetzt. Der als unfruchtbar geltende Ehepartner verbringt einige Nächte mit einer speziell für ihn angefertigten Figur um in einer Art Traumzustand mit dem Jenseitspartner ein Kind zu zeugen bzw. zu empfangen. Zusätzliche Opfergaben ermuntern “den Geliebten aus der anderen Welt” dazu, aktiv zu werden.


Vergleichsliteratur

Fagaly, William, Ancestors of Congo Square, New Orleans 2011, p. 118

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