Sitzende weibliche Marionettenfigur
Arendt Oetker, Berlin, Germany
Joaquin Pecci, Brussels, Belgium
Beschreibung
Holz, dreitlg., Nägel, Farbe, beschriftet “18 03 …(64?)”, Sockel
Marionettenfiguren der Ibibio waren Eigentum der männlichen “ekong” (“ekon”) - Gesellschaft.
Das Puppenspiel findet traditionell nachts statt, wobei zwischen neun und sechzehn Puppenfiguren über einer ca. drei Meter hohen Leinwand aus Stoff erscheinen, die sowohl die Puppenspieler als auch die Musiker verdeckt.
Die Figuren werden mit Stöcken und Schnüren manipuliert. Die Stimmen werden mit einem kleinen Stück Bambus erzeugt, das mit einer dünnen Membran aus Fledermausflügeln bedeckt ist und die, wenn sie geblasen wird, wie ein Papierkamm klingt. Die “Bedienung” der Puppen erfolgt ausschließlich durch Mitglieder der “ekong”- Gesellschaft und erfordert eine spezielle Ausbildung.
Die Puppen verkörpern verschiedenste menschliche Charaktere - männlich und weiblich, jung und alt, reich und arm, vernünftig und unsozial. Ihr Spiel wird zu erzieherischen Zwecken eingesetzt, bot aber auch die Möglichkeit, die Gemeinschaft und ihre Führer zu kommentieren und zu kritisieren.
In jüngerer Zeit treten die Puppen meist bei Begräbnisfeierlichkeiten wichtiger Personen auf.
Vergleichsliteratur
Anderson, Martha G., Ways of the Rivers, Los Angeles 2002, p. 290, ill. 9.22Publikationen
AHDRC: 0093593