Seltenes Zeremonialschwert "tjakit" mit Scheide
Beschreibung
Holz, Eisen, Messingblech, Farbe,
Griff und Vorderseite der Scheide sind aus Holz gearbeitet. Sie sind in flachem Relief beschnitzt mit vier Ahnenfiguren, alle in der selben, charakteristischen Haltung und hervorgehoben durch blutrote Farbe auf schwarzem Grund. Die Rückseite der Scheide ist aus Messingblech, das mit zwölf punzierten Ahnenköpfen verziert ist.
An ihrem unteren Ende mündet die Scheide in einen Schlangenkopf, ein Symbol für die sogeannte “Hundertschritt-Schlange”, die in der paiwanesischen Kultur besonders verehrt und häufig in ihren Schnitzarbeiten dargestellt ist. Die Schlange wird mit Kraft und Stärke verbunden, die auf den Besitzer des Schwertes übertragen werden soll. Ihr Name rührt von dem Mythos, das ein Mensch nach ihrem Biss allenfalls noch 100 Schritte gehen könne, ehe er sterbe.
Die ursprüngliche Bevölkerung Taiwans hatte kulturell und anthropologisch mehr mit den Ifugao auf den südlichen Philippinen gemeinsam, bis ab dem 17. Jahrhundert die Chinesen in drei Einwanderungswellen auf die Insel kamen. Heute macht der Rest der indigenen Bevölkerung, darunter auch der Stamm der Paiwan, nur noch etwa 2,5 Prozent der Geamtbevölkerung aus. Von ihrer ursprünglichen Kultur ist kaum noch etwas vorhanden.
Dies macht das vorliegende, sehr gut erhaltene Zeremonialschwert der Paiwan besonders wertvoll. Es gibt nur noch wenige, vergleichbare Exemplare.