Seltenes altes Kopfteil eines Bettes, Mitte 19. Jahrhundert
Beschreibung
Hartholz (Rosen-, Ebenholz?), prächtige Reliefschnitzerei: zwei quadratische Felder an den Seiten und eines in der Mitte, beschnitzt mit filigranen geometrischen Mustern, die dazwischen liegenden Kompartimente gefüllt mit Figurenreihen, eine Parade von Soldaten in britischen Uniformen mit typischem Tschako und Frauen in Reifröcken, min. best., kleinere Fehlstellen, Risse;
diese aufwändig verzierten Kopfteile kamen im frühen 19. Jh. bei der vornehmen Bevölkerung Merinas in Mode. Die Betten wurden auf hohen Säulen an der Wand errichtet und waren nur durch eine Leiter erreichbar. Anfänglich wurden die Kopfteile ausschließlich mit den traditionellen geometrischen Mustern verziert. Ihre Ikonographie änderte sich jedoch mit der Unterzeichnung eines Vertrages zwischen dem Königreich Merina und der Britischen Regierung im Jahre 1817. Von dieser Zeit an flossen zunehmend europäisch geprägte Motive in die Schnitzereien ein. So wurden Pferde beispielsweise erst von den Engländern eingeführt. Sänften, “filanjana” genannt, galten als Zeichen von Vornehmheit.