Zemanek-Münster

Seltene Federgeldrolle "manahau" oder "tevau"

Salomonen - Santa Cruz Inseln, Ndende
verkauft 3.000 €
Provenienz
Thomas Lautz, Cologne, Germany
Größe
D: ca. 36 cm
D: ca. 14.2 inch

Beschreibung

graue Federn der Silbertaube und rote Federn des Kardinalhonigvogels wurden auf kleine Plättchen aufgeklebt, wobei Pflanzensaft des Papiermaulbeerbaumes als Klebstoff verwendet wurde, diese Plättchen wurden dicht an dicht auf Faserstreifen aufgeklebt, die sodann von beiden Enden her aufgewickelt wurden, so dass eine Doppelrolle entstand, auf Kern aus eingerollter Baumrinde, Stränge mit Hiobstränen und Samenkapseln, Altersspuren, rote Federn stellenweise fehlend, auf Acrylplatte;
der Wert einer Federgeldrolle wurde bemessen nach Länge und Intensität der Farbe. Für ein Band Federgeld in üblicher Länge wurden die Federn von ungefähr dreihundert Kardinalhonigvögeln benötigt und es waren ca. fünf- bis sechshundert Arbeitsstunden notwendig.
Rote Federn galten in ganz Polynesien als Zeichen von Würde und Rang. Die “manahau”-Federrolle war ein überaus wertvolles Zahlungsmittel. Sie wurde eingesetzt zum Kauf von Kanus, Schweinen oder Schildkrötenpanzern, wie auch als Kompensationsleistung für schwerwiegende Vergehen. Die traditionelle Verwendung als Brautpreis hielt sich bis in die 70er Jahre des 20. Jh. Heiratswillige Männer mußten dem Brautvater bis zu zehn Rollen Federgeld zahlen. Bereits 1911 war Federgeld selten, 1962 konnten noch fünf Personen ausgemacht werden, die die Herstellung beherrschten, 1967 waren davon nur noch zwei übrig. Heutzutage wird Federgeld gar nicht mehr hergestellt.


Vergleichsliteratur

Hurst, Norman, Power and Prestige, Cambridge 1996, p. 60 Conru, Kevin, Solomon Islands Art, Milan 2008, p. 190

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