Seltene Brettmaske der "ekpo"-Gesellschaft
Lucien van de Velde, Antwerp, Belgium
Didier Claes, Brussels, Belgium (2007)
Christie’s, Paris, 11 December 2014, lot 153
Belgian Private Collection
Beschreibung
Holz, Pigment, mit Hilfe eines Gestelles aus Bambus/Pflanzenfaser wurde die Brettmaske vor dem Gesicht fixiert (in Resten rückseitig noch erkennbar)
Große Brettmasken, wie die vorliegende, wurden bei Yams-Festen aber auch bei Begräbniszeremonien von Mitgliedern der Gesellschaft getanzt. Sie stellen Ahnen dar, die in das Reich der Lebenden zurückgekehrt sind, um dem ewigen Kreislauf von Leben und Tod zu huldigen.
Die Brettmasken sollen nicht nur von der “ekpo”, sondern auch von der “ekong”-Gesellschaft verwendet worden sein, die in früheren Zeiten vor allem für ihre anti-christliche Haltung, die Darbringung von Menschenopfern und den Einsatz von Gift zur politischen Machterhaltung bekannt war.
Europäische Missionare, die sich um 1880 im Gebiet der Eket niedergelassen hatten, bekämpften die heidnischen Rituale der Geheimgesellschaften mit größter Härte und vernichteten viele der damit in Zusammenhang stehenden rituellen Gegenstände. Daraus erklärt sich die Seltenheit der von den Eket zu findenden Objekte.
Eines der wenigen bekannten Beispiele dieses Typs abgebildet bei Lebas, Arts of Nigeria in French Private Collections, Abb. 60.
Vergleichsliteratur
Lebas, Alain (ed.), Arts of Nigeria in French Private Collections, Milan 2012, ill. 60Publikationen
Claes, Patric Didier with François Neyt, Nigerian Primitivism, Brussels 2007, p. 12, ill. 2; van de Velde, Lucien, South East Nigeria, Antwerp 2009AHDRC: 0090376