Schwertemblem: Schlammfisch, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Roland Hartmann, St. Gallen, Switzerland
Beschreibung
Bronze, Goldlegierung im Feingehalt von ca. 0,010 (ca. 2,5 Karat), Gewicht: 300 g,
Die Goldproduktion der Akan setzte vermutlich bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein. Goldstaub (“sika futuro”) war das gängige Zahlungsmittel des Ashanti Königreiches, bis es im Zuge der Ashanti Kriege Ende des 19. Jahrhunderts abgeschafft wurde.
Aus dem eingeschmolzenen Goldstaub wurden an den Königshöfen der Ashanti meisterhafte Schmuckornamente in hoch entwickelten Herstellungsverfahren (v. a. im Wachsausschmelzverfahren) angefertigt.
Die Goldobjekte (Anhänger, Ringe, Seelenwäscher-Pektorale, Stäbe) wurden ausschließlich von Mitgliedern der königlichen Goldschmiedezunft hergestellt. Der Legende nach sollen die Goldschmiede (“sikadwinfo”) ihre Fertigkeiten von Fusu Kwabi erlernt haben, einem bedeutenden Gründungsahnen der Ashanti, der vom Himmel herabgestiegen sein soll, um seine Nachfahren in der Kunst der Goldbearbeitung zu unterweisen.
Gold diente nicht nur als Zeichen von gesellschaftlichem Status und Reichtum, sondern hatte auch spirituelle Bedeutung. Man hielt das glänzende Metall für die irdische Verkörperung der Sonne und somit für die Verkörperung der Lebenskraft (“kra”) selbst.
Die vielfältigen Motive des Goldschmucks spiegeln die reiche Metaphorik der Akan wieder. Sie weisen stets auf Personen, Tiere oder Gegenstände hin, die allegorisch für lobenswerte Eigenschaften oder Sinnsprüche stehen.
Bis zum heutigen Tag wird von einer angesehenen Person, die öffentlich spricht, erwartet, dass sie ein Sprichwort (“ebe” - “mmebusem”) verwendet, das zu diesem Anlass passt.