Schöne alte Maske eines Anführers "kam"
Kurt Egger(t), Heidelberg, Germany
Michael Vignold, Cologne, Germany (2007)
Beschreibung
Holz, schwarze Patina, durch Frisur und Bart als männlicher Maskentypus ausgewiesen, akzentuierte Ohren, große Augen mit aufgewölbten Pupillen, geöffneter Mund mit ausgeschnitzter oberer Zahnreihe, min. best., kleinere Fehlstellen (Bart, rückseitig am Rand), Farbabblätterungen, min. Pflanzenfaserreste zur Fixierung eines Kostüms rückseitig, Metallsockel;
im Grasland, im Nordwesten Kameruns, hat jedes Dorf eine eigene Gruppe sogenannter “juju”-Tänzer. Sie treten bei Totenfeiern und bei Festen zu Ehren der Ahnen auf. Vorliegender Maskentypus, “kam”, “nkam” oder “akam” genannt, wird vom Anführer einer solchen “juju”-Gruppe getragen. Die Masken werden flach auf dem Kopf befestigt, so dass sich der Tänzer immer wieder weit nach vorne beugen muss, damit das Maskengesicht die Zuschauer anzuschauen vermag. Der Tänzer trägt ein fast bodenlanges Gewand und zwei Stäbe, als Symbole für Stärke und Autorität. Bei Totengedenkfeiern werden die Tänzer in einem eigens dafür errichteten Haus vorbereitet und angekleidet. Sie werden mit Essen und Trinken versorgt und die Masken mit Rotholzmehl, Öl und anderen Substanzen eingestrichen, die sie entsprechend magisch aufladen sollen. “Kams” herausragende Stellung wird durch ein Hühneropfer unterstrichen. Die Maske darf nur von wichtigen Mitgliedern der Sippe getanzt werden und für ihren Transport wird eine besondere Tasche verwendet. Als wichtigste Maske des “juju”, die mit zusätzlichen Medizinen ausgestattet ist und die übrigen Masken kontrolliert, wurde sie in ihrer Bedeutung gelegentlich mit der Position eines Familienoberhauptes verglichen.