Schildförmiges Paneel "kalengula" mit "kifwebe"- Maske
Ana Ricart, Barcelona, Spain
David Serra, Barcelona, Spain
Robert Lewitzki, Celle, Germany
Beschreibung
Holz, Farbpigmente, alte Beschriftung “BN…825r” und handschriftl. aufgebrachte Inventarnr.“1457”, Sockel
Mestach berichtet in seiner Abhandlung über Songe-Plastik von einem Paneel mit aufgeschnitzter “kifwebe” Maske aus der Kabalo-Region im Museum von Kinshasa. Es ist als Wächter des Maskenhauses (“kiobo”) ausgewiesen und trägt die Bezeichnung “kalengula” - “Maske, die nicht tanzt”.
Meistens als “kalengula” bezeichnet, wird manchmal auch der Name “ngabo” (“gabo”) für die schildförmigen Paneele angegeben. Maurer berichtet, dass sie bei verschiedenen Zeremonien verwendet wurden und oft bei traditionellen Tänzen der “bwadi ka bifwebe”- Gesellschaft aufgetreten seien. Laut Barbier & Benitez-Johannot wurden sie als Symbol für politische und militärische Allianzen an fremde Stammesoberhäupter verliehen.
Die Maskenpaneele zeigen unterschiedlichste Erscheinungsformen, kleinformatig, wie das vorliegende Exemplar oder groß (bis zu 95 cm Höhe) und dabei brettartig flach (vgl. Mestach, fig. 14) oder eher schildförmig. Daneben gibt es auch runde Platten, die kleine “kifwebe” Masken tragen.
Die Bedeutung der Maskenpaneele in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen ist bis heute nicht eindeutig geklärt. In jedem Falle deutet die aufgeschnitzte kleine “kifwebe”- Maske auf eine spirituelle Funktion hin, denn diese Masken verkörpern übernatürliche Kräfte, die angerufen werden, um Bedrohungen für die Gemeinschaft abzuwehren.
Expertise
Certificate of Authenticity, David Serra, Barcelona, May 2012Vergleichsliteratur
Mestach, Jean Willy, Songye Studien, München 1985, p. 63 Maurer, Evan, The Intelligence of Forms, Minneapolis 1991, p. 63, ill. 32 Barbier, Jean Paul, Benitez-Johannot, P., "Shields", Munich, London, New York 2000, p. 88 f.Publikationen
Expo cat.: "BRUNEAF, Brussels Non European Art Fair XXII", Brussels, 2012, p.123 (adv. David Serra)AHDRC: 0133674