Schild · Papua-Neuguinea - Unterer Sepik - Ramu River · ID: 3052145
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Beschreibung
Holz, Pigmente, rest.
Dieser Schildtypus wurde bereits 1913 von Otto Reche in seinem Standardwerk über die Südsee-Expedition 1908-1910 publiziert (S. 297, Tafel LVIII, 2. & 3.).
Die Schilde sind hoch und verhältnismäßig schmal. Auf der linken Seite sind sie in ganzer Länge von Faserbüscheln gesäumt (wovon bei vorliegendem Exemplar noch die Bohrlöcher zeugen). Die Vorderseite ziert im oberen Bereich ein geschnitztes Gesicht, das laut Barry Craig einen “karkar”- Geist darstellt. Oberhalb des Gesichts ist meist ein Tier, in vorliegendem Falle, ein Fisch eingearbeitet.
Die “karkar“- Geister bewohnen eine Gruppe heiliger Speere, die im Kultraum der Männer aufbewahrt werden. Ulli Beier und Michael Somaré berichten über die Natur und Funktion der “karkar“- Geister: “Der enge Kontakt mit den “karkar“ soll den “gapar“ (Männer, die die letzte Initiation durchlaufen haben) eine Art Immunität im Kampf verleihen. Vor dem Krieg kratzten die “gapar“ etwas von dem schwarzen Ruß von den heiligen Speeren ab und aßen ihn mit Kokosmilch. Symbolisch nahmen sie so etwas von der Kraft ihrer Vorfahren auf.
Henry Erfelings Zeit zur See begann im Dezember 1921, als er nach einer vierjährigen Ausbildung in Maschinenbau bei der Reederei Rickmers anheuerte. Spätestens 1929 wechselte er zur Norddeutschen Lloyd. Am 18. Februar 1930 musterte er auf der D.S. Bremerhafen an, wo er bis Februar 1934 als zweiter Ingenieur tätig war. Die D.S. Bremerhafen verkehrte als Zubringer zwischen dem Bismarckarchipel und Hongkong. In seiner Zeit vor Ort erwarb Erfeling einige Kunstwerke aus Papua-Neuguinea, während ihm andere als Geschenke überreicht wurden.
Vergleichsliteratur
Reche, Otto, Der Kaiserin-Augusta-Fluss, Hamburg 1913, p. 297, Tafel LVIII, 2. & 3. Conru, Kevin (ed.), Sepik Ramu Art, Brussels 2019, p. 223, ill. 128

