Sarkophagmaske eines Jünglings, ca. 2. Jh. n.Chr.
Jean-David Cahn, Basel, Switzerland (2001)
Angela Henkel-Küsters, Düsseldorf, Germany
Beschreibung
rest., Sockel
Diese Sakophagmaske eines Jünglings ist hergestellt aus Gips- oder Stuckschichten auf Papyrus oder Leinen und ist mit schwarzem und weißem Pigment bemalt. Die dramatischen Augen sind mit Metall umrandet, um kosmetischen Kajal zu imitieren, Pupillen und Sklera sind aufwändig mit unterschiedlichen Materialien eingelegt. Seine modische Frisur ist in reliefierten, natürlich wirkenden Locken angelegt.
Eine solche Maske wurde über das Gesicht gestülpt und an den Leinentüchern einer Mumie fixiert. Totenmasken wurden geschaffen, damit die Seele den Körper erkennen und zu ihm zurückkehren konnte, weshalb versucht wurde, die Gesichtszüge des Verstorbenen möglichst lebensgetreu nachzubilden.
Die Verschiebung hin zu naturalistischeren Gesichtszügen, wie sie hier zu sehen ist, spiegelt den tiefgreifenden Wandel wider, den die griechisch-römische Welt nach Ägypten brachte. Darstellungen des charakteristischen Gesichts, des ganzen Kopfes oder des Körpers eines Verstorbenen, ersetzten die stilisierte Kunst des dynastischen Ägyptens.
Masken wie diese dienten der Ehrung der Toten und wurden während der Bestattungsriten in der Regel neben einem einfachen Holzsarg ausgestellt und dann mit den Toten begraben. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Ägypter während der römisch-ägyptischen Periode begannen, auch die traditionellen römischen Bestattungspraktiken zu übernehmen. In diesen Traditionen wurden diese Masken von einem Familienmitglied oder einem Schauspieler während des Begräbniszuges getragen und dann das ganze Jahr über in einem aristokratischen Haushalt ausgestellt und jährlich während der Parentalia (einem neuntägigen römischen Fest zu Ehren der Vorfahren) getragen.
Expertise
Art Loss Register Certificate, AH 00073, 07/03/2001Ausstellung
Tefaf Maastricht 2001, No. 274Hinweise
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