Rundschild "tafa gašša"
Beschreibung
Tierhaut, Metallbeschläge, rest., Griff lose
Der Besitz eines schönen Schildes war für die Amhara so etwas wie der Besitz eines Schwertes, eines Pferdes oder eines Luntenschloss-Gewehres - Gegenstände, die unter Kriegern und Häuptlingen mit Ehrfurcht betrachtet wurden.
Schilde verliehen dem Besitzer zusätzliches Gewicht und wurden bei öffentlichen Versammlungen oder Zusammenkünften oft von jungen Burschen hinter ihren Herren her getragen. Sie fungierten als Standes- und Rangabzeichen und wurden auch als Tanzzubehör bei Festen, Gedenkfeiern oder nach einem Sieg getragen.
Als das äthiopische Reich nach der Eroberung durch die Amharer an Bedeutung gewann, wurden die Schilde zunehmend mit Gold verziert.
Besonders wertvolle, mit Samt überzogene und mit versilberten oder vergoldeten Beschlägen geschmückte Exemplare, wurden schon zu Zeiten Kaiser Meneliks II. (1889-1913) als wertvolle Präsente an hochrangige Besucher und befreundete Staatsoberhäupter überreicht.