Rituelle Hakenfigur "yipwon" oder "kamanggabi"
Beschreibung
Holz, Pigmente, Muschelring als Augen (einer ausgebrochen), rep.
Die “yipwon”- Figur ist Beispiel für die perfekte Reduzierung der Form auf das Wesentliche: Kopf und Fuß, die Idee einer Körperstruktur sowie ein Verweis auf Herz und Lunge als Lebenszentrum.
In der Mythologie der Yimar waren die “yipwon” Geister, die aus Holzspänen entstanden, die beim Schnitzen der heiligen Ur-Trommel abfielen. Sie wurden als “Kinder der Sonne” bezeichnet. Nachdem sie jedoch einen Verwandten der Sonne zu Tode gebracht hatten, mußten sie fliehen. Sie versteckten sich im Männerhaus und verwandelten sich in skelettförmige Holzskulpturen.
Entsprechend werden die “yipwon” oder auch “kamanggabi” genannten Figuren im Männerhaus aufbewahrt. Sie können ein, bis über drei Meter groß sein und tragen individuelle Namen. Um ihre Hilfe bei der (Kopf-) Jagd oder bei Kriegszügen zu erlangen, erhalten sie Fleisch und Innereien (Leber) von erlegten Tieren. Sie werden vor allem vor geplanten Beutezügen konsultiert, wobei die Entscheidung über den Zeitpunkt des Angriffs von einem Schamanen getroffen wird, der als vom Geist der “kamanggabi” besessen gilt.