Rindenmalerei "mimis" (Ahnengeister)
Beschreibung
Rinde, roter und gelber Ocker, schwarzes und weißes Pigment, zwei anthropomorphe Wesen im “Röntgenstil”, Holzstäbe zur Fixierung, min. besch., feine Risse;
ein Werk des Künstlers Billinjara Nabegeyo, Gumadeer River;
die Rindenmalerei im Arnhemland ist eine natürliche Weiterentwicklung der bemerkenswerten Höhlenmalereien. Die fasrige Konsistenz der Eukalyptus-Baumrinde bildet die ideale “Leinwand” für den Aborigine-Maler, der selten mehr als die vier Grundfarben verwendet: rot und gelb werden aus Eisenhut, Rot- und Brauneisenerz hergestellt, weiß wird aus Gips oder Pfeifenasche gewonnen und schwarz aus Holzkohle oder Braunstein. Jeder Mann kann sich als Rindenmaler betätigen, sobald er eine bestimmte Initiationsstufe erreicht hat. Die Malereien werden oft auf die Rindenplatten an der Außenseite ihrer Hütten aufgetragen. Gebräuchliche Motive sind Ahnengeister “mormo” oder “mimi”, sowie Busch- und Höhlengeister, die “Regenbogenschlange” und bösartige Geister wie “aranga”. Tierdarstellungen dienen als Totem, sowie für Jagd- und Fischzauber; die Darstellung von Männern und Frauen wird in Verbindung mit Liebeszauber eingesetzt. Malereien in den Hütten dienen dem persönlichen Vergnügen während heilige und magische Motive in ihrem rituellen Kontext dargestellt werden. Bemerkenswert an der Malerei dieser Gegend ist der sogeannte “Röntgenstil”, eine ungewöhnliche Entwicklung, die auf das westliche Arnhemland begrenzt ist.