Rindenmalerei: "Barramundi"
Beschreibung
die Kontur des Fisches flächig gefüllt mit linearem Gittermuster und Schraffuren in wechselnden Farben, Sammlungsnummer links oben “S256B” (?), min. best., Riss (Maul), Farbabrieb, auf schwarze Press-Spanplatte aufgenagelt;
die Darstellung eines “Barramundis” ist mit einer Legende verbunden, die davon handelt, wie die Gewässer des westlichen Arnhemlandes mit Fischen bevölkert wurden. Demzufolge sollen der Riese “Luma Luma” und die Regenbogenschlange “Ngalyod” die Barramundi aus dem Ozean gefangen und diese dann in den leeren Gewässern der Gegend ausgesetzt haben.
Die Motive wurden mit Federn oder feinen Reisigbüscheln auf speziell vorbereitete fasrige Rinde (meist vom Eukalyptusbaum) aufgemalt. Die “Leinwand” wurde mit Pflanzensaft von der Orchidee eingerieben um einen glatten und festen Malgrund zu erlangen. Meist wurden vier Grundfarben verwendet: Rot- und Gelbtöne entstanden aus verschiedenen Ockerpigmenten unter Beimischung von gemahlenem Rot- (Hämatit) und Brauneisenstein (Limonit). Weiß war üblicherweise Gips oder Pfeifenasche und Schwarz wurde aus Holzkohle oder Braunstein gewonnen.
Die Rindenmalereien im westlichen Arnhemland sind eine natürliche Weiterentwicklung der bemerkenswerten Höhlenmalereien dieser Gegend. Besonders herausragend ist die Entwicklung des sogenannten Röntgenstils, dem auch die vorliegende Fischdarstellung zuzuordnen ist.
Rinden-Malereien aus dem Arnhemland zeichnen sich durch feinste Haptik des Materials und hohe Sensibilität in der malerischen Umsetzung aus.