Reliquiarfigur "mbulu-ngulu" ("Geist eines Verstorbenen")
Weissmann Family Collection, Tel Aviv / Haifa, Israel (1975)
Beschreibung
Holz, Kupferblech, Nägel, typische Form: oval eingemuldetes Gesichtsfeld, seitliche Wangenklappen und mondsichel-förmige Frisur, die Vorderseite vollständig überzogen mit Kupferblech, die Rückseite ohne Auflage, stattdessen beschnitzt mit rautenförmig erhabenem Schmuckelement, der Hals in rautenförmig durchbrochenen Griff übergehend, alte Sammlungsnummer handschriftlich in weißer Farbe rückseitig: “24018”, min.besch., rep./Bruchstellen (an rautenförmigem Griff und Frisur), Metallauflage matt und nachgedunkelt, am Griff stellenweise gelöst, kleine Fehlstelle rückseitig an der Basis;
der Ahnenkult bildete das Zentrum des religiösen und sozialen Lebens innerhalb des Familienverbandes. Beim Tode eines Familienoberhauptes wurden seinem Körper diverse Reliquien entnommen und in Körben aufbewahrt, auf denen stilisierte Figuren befestigt wurden. Jeder Familienklan besaß ein Reliquiar, das in der Häuptlingshütte untergebracht war. Bei der Initiation in den Reliquiar-Kult fanden sich die Klans zusammen, um die kollektiven Rituale zu vollziehen. Jedes Klanoberhaupt führte mit dem Reliquiar in Händen einen Tanz auf.