Reliquarfigur "mbulu" oder "mwete"
Aaron Furman, New York, 1970s
Christie’s London, 18 March 1980, lot 315
Richard Rüegg, Zurich, Switzerland
Zemanek-Münster, Würzburg, 2June 2012, lot 198
Walter Schmidt, Würzburg/Innsbruck, Germany/Austria
Beschreibung
Holz, Messing- und Kupferblech, Metallnägel und -klammern, ovales, konkav eingemuldetes Gesichtsfeld, belebt durch Metallauflage aus unterschiedlichen Materialien, typische mondsichelförmige Frisur und seitliche Wangenklappen, der Hals in einen rautenförmig durchbrochenen Griff übergehend, rep., min. besch., kleine Fehlstellen durch Insektenfrass, leichte Korrosionsspuren;
der Ahnenkult bildete das Zentrum des religiösen und sozialen Lebens innerhalb des Familienverbandes. Beim Tode eines Familienoberhauptes wurden seinem Körper diverse Reliquien entnommen und in Körben “usuwu” aufbewahrt, auf denen stilisierte Figuren befestigt wurden. Jeder Familienklan besaß ein Reliquiar, das in der Häuptlingshütte untergebracht war. Bei der Initiation in den Reliquiar-Kult fanden sich die Klans zusammen, um die kollektiven Rituale zu vollziehen. Jedes Klanoberhaupt führte mit dem Reliquiar in Händen einen Tanz auf.
Vergleichsliteratur
Lagamma, Alisa (ed.), Eternal Ancestors, New York 2007, p. 256, ill. 80Publikationen
African Art Collection Samuel Dubiner, Tel Aviv 1960; African Art Collection Samuel Dubiner, Jerusalem 1960; African Art Collection of Samuel Dubiner, Tokyo 1961AHDRC: 0047627