Puppe "hahai-i wuti" - "Mutter der kachinas", um 1910
Beschreibung
Holz (Wurzelholz der Pappel), überzogen mit geschwemmter Tonerde (Kaolin), Reste von Bemalung in rot und schwarz, mit Umhang beschnitzt, Schnurreste, min. best., Fehlstellen (beide Füße), starker Farbabrieb, Sockel.
Dieser “kachina”-Typus ist dafür zuständig soziale Verhaltensregelen im zwischenmenschlichen Umgang zu vermitteln und Fehlverhalten aufzuzeigen. “Hahai-i” erscheint in vielen Zeremonien zusammen mit den wichtigsten “kachina”-Figuren.
“Kachina” (“katsina”) sind Geistwesen, die übernatürliche Fähigkeiten besitzen und bei unterschiedlichsten Gelegenheiten helfend eingreifen können: sie übermitteln Botschaften in die Welt der Ahnen; sie können das Wetter beeinflussen, Wind, Sonne und vor allem Regen oder Schnee herbeiführen; sie segnen die Saat und stellen das Gedeihen der Pflanzen sicher; sie besitzen heilende Kräfte und können schwierige Situationen entschärfen. Die Puppen sind Miniaturversionen der “kachina” und werden ebenso genannt. Ihre Aufgabe war es, die Kinder mit der spirituellen Welt und den Gründungsmythen ihres Volkes vertraut zu machen.